Italien

August 2009 // Im Sommer machten wir uns auf den Weg auf einen netten kleinen Roadtrip durch Norditalien. Wir hatten uns eine Woche Zeit genommen, die wir möglichst abwechslungsreich gestalten wollten. In Italien ist das auch ohne Weiteres möglich. Vielmehr fällt es aufgrund der Vielzahl der Möglichkeiten eher schwer, eine gute Auswahl zu treffen. So starteten wir mit einer Hüttentour in Südtirol, anschließend besuchten wir Venedig und machten den Abschluss am Lago d'Iseo in der Lombardei.


Dolomiten

Die Sextner Dolomiten liegen in der Grenzregion von Südtirol und der Provinz Belluno. Im Südtiroler Teil des Gebirges liegt der Naturpark "Drei Zinnen", der am 26. Juni 2009, nur wenige Tage vor unserer Reise zum Welterbe der UNESCO ernannt wurde.

Unsere dreitägige Wanderung startete in Sexten auf 1.280m Höhe. Nach einer Nacht auf dem Campingplatz verstauten wir alles unnötige Gepäck in unseren Kleinbussen und machten uns auf den Weg nach oben. Der erste Aufstieg hatte es in sich. Zumindest fühlten sich die über 900 Höhenmeter für uns Flachlandtiroler bereits nach deutlich mehr an, als sich die meisten von uns vorher zugetraut hätten. Das Abendprogramm nach Ankunft in der Rifugio Zsigmondy (dt. Zsigmondyhütte) fiel deshalb auch entsprechend knapp aus. Die Hütte liegt auf einem Felsrücken am Fuß des Zwölferkofels auf einer Höhe von 2.224m.

Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung der bekannten Felsformation "Drei Zinnen", die dem umliegenden Naturpark seinen Namen gibt und die rückblickend auch das Highlight unserer Tour war.

Unsere zweite Nacht verbrachten wir auf der Dreizinnenhütte (ital. Rifugio Antonio Locatelli) auf 2.405m mit einem großartigen Ausblick auf den imposantesten Gebirgsstock der Sextner Dolomiten. Da wir unser Ziel bereits nach einem halben Tag erreicht hatten, machten sich einige am Nachmittag noch auf, die Drei Zinnen zu umrunden. Auf der anderen Seite beantwortete sich dann auch recht schnell die Frage, wo denn um Himmels Willen die ganzen Touristen herkommen, die einen so deutlich entspannteren Eindruck machten, als wir nach unserem Fußmarsch. Denn dort sind die Zinnen bequem mit dem Auto zu erreichen. Für uns war das natürlich ein Anlass, unsere herausragende sportliche Leistung am Abend mit dem einen oder anderen zusätzlichen Zirbenschnaps zu belohnen.

Von den Drei Zinnen wanderten wir am nächsten Morgen wieder talwärts, wobei wir auf den letzten Metern für eine weitere Übernachtung am Berg in der Dreischusterhütte einkehrten. Die Hütte liegt auf 1.626m im Innerfeldtal, das sich sicherförmig ins Sextental zieht.


Venedig

Unsere Woche in Norditalien sollte bei einem Abstecher nach Venedig auch eine kulturelle Komponente bekommen. Mit den Kleinbussen ging es von den Bergen ins ca. 180km entfernte Venetien, wo wir auf dem Campingplatz Waikiki in Jesolo Quartier bezogen. Nach den ruhigen Tagen in den Bergen war diese Touri-Hochburg ein echter Kontrast (ohne Wertung). Der Waikiki-Dance, angeleitet durch die hiesigen Animateure, ist uns aber bis heute in bester Erinnerung.

Venedig ist in jedem Fall sehenswert und absolut beeindruckend. Das scheint sich aber mittlerweile auch herumgesprochen zu haben. Und so tummeln sich das ganze Jahr über unzählige Touristen in den Warteschlangen vor den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Während der Hauptreisezeit entspannt sich diese Situation leider auch nicht. Und wenn dann noch die Internationalen Filmfestspiele stattfinden, platzt die Stadt aus allen Nähten. Natürlich hatten wir genau diese Zeit erwischt und der Ausflug nach Venedig fiel dementsprechend effektiv aus. Einmal rein, Markusplatz, Markusdom, Dogenpalast, Canale Grande, Rialtobrücke, alles fotografiert und zurück auf den Zeltplatz. Gelohnt hat es sich trotzdem irgendwie.


Lago d'Iseo

Nach Bergen und Kultur stand eine weitere Station auf der Agenda. Ein letztes Mal beluden wir die Transporter für die Fahrt nach Pilzone. Dieses Dorf liegt in der lombardischen Provinz Bergamo und - was vielleicht interessanter ist - am Ufer des Lago d'Iseo, dem viertgrößten der oberitalienischen Seen. Er liegt knapp 50km westlich des deutlich größeren und touristischeren Gardasees.

Um uns die Zeit zu vertreiben, machten wir uns auf ins nahe Bergamo. Selbstverständlich waren wir völlig unvorbereitet, es war unglaublich heiß und wir sind dort einfach mal irgendwohin losgelaufen. Entsprechend trist ist auch die Erinnerung an Bergamo. Fazit: Vielleicht nicht die spannendste Stadt der Welt, aber da wäre mehr drin gewesen.

Man kann den See trotz bis ans Wasser steil abfallender Felswände komplett umfahren. Die Straße ist an vielen Stellen aus dem Felsen gehauen. Über diese Uferstraße erreicht man auch die Städchen Pisogne, Sulzano, Iseo oder Riva de Solto, von wo aus teilweise auch Fähren auf die Insel Monte Isola ablegen.

An unserem letzten Tag in Italien fuhren wir mit einer der Fähren nach Peschiera Maraglio auf der Südostseite der verschlafen Insel mitten im Lago d'Iseo. Auf der Bergspitze der Insel, die ca. 400m über den See hinausragt, liegt die Kirche Santuario della Madonna della Ceriola. Da wir jedoch - vielleicht auch beeinflusst durch die Hitze - zum Entschluss gekommen waren, auf unserer Tour schon genug Höhenmeter gemacht zu haben, verzichteten wir auf eine Besichtigung und verbrachten den Nachmittag an der Uferpromenade.