Dänemark

August 2024 // Aufgrund der Zugehörigkeit Grönlands (und ein klein wenig der Färöer Inseln) ist Dänemark das größte Land Europas. Rechnet man diese Gebiete aber raus, dann sind die über 400 größeren und kleineren Inseln und Halbinseln nördlich von Flensburg mit einer Küstenlinie von 7.314km in Summe nur ein wenig größer als etwa die Niederlande oder die Schweiz. Und somit perfekt für einen dreiwöchige Tour.

Die größte zusammenhängende Landfläche bilden die Regionen Nordjylland (dt. Nordjütland), Midtjylland (dt. Mittel-Jütland) und Syddanmark (dt. Süddänemark). Die Region Hovedstaden, in der auch die Hauptstadt  Kopenhagen liegt, ist die östlichste Region des Landes. Zur Region Sjælland (dt. Seeland) im Süden und Westen des Landes gehören auch die Inseln Møn, Lolland und Falster. Irgendwo dazwischen liegt außerdem noch die Insel Fyn (dt. Fünen), die einzige Region, die wir auf unserer Reise ausgelassen haben.

Unsere Reiseroute bestand aus vier Stationen vom höchsten Norden bis in den tiefsten Südosten. Nach etwa 12 Stunden Fahrt und 1.098 gefahrenen Kilometern erreichten wir unsere erste Station Sæby. In den folgenden Wochen ging es weiter nach Aarhus, Kopenhagen und Nysted.


Sæby

mit Ausflügen nach Skagen, Aalborg und Løkken

Nordjütland (dänisch Nordjylland) ist der nördlichste Zipfel Dänemarks. Unsere Unterkunft befand sich in Sæby, einer kleine Stadt an der Ostseeküste, etwa 10km südlich der größeren Hafenstadt Frederikshavn. Unser Ferienhaus war eines von mehreren kleineren Häuschen in einem der typischen Feriendörfer an der Küste, in denen die Dänen ihre Wochenenden und Ferien verbringen und die sie oftmals auch an Touristen/innen vermieteten.

Sæby selbst ist mit seinen immerhin 8.800 Einwohner/innen und seiner skandinavischen Unaufgeregtheit sicherlich einen kleinen Spaziergang wert: entlang der Hafenpromenade mit dem Jachthafen und einer seltsamen Seefahrerstatue, durch die bunten Gassen hin zur schlichten, strahlend weißen Marienkirche. Ebenso eignet sich das Städtchen aber auch als Ausgangspunkt für Ausflüge. In unserem Fall zog es uns für einen Tag in den (wirklich ganz hohen) Norden nach Skagen, wo die Nordsee und die Ostsee aufeinandertreffen, in den Süden nach Aalborg, der Haupstadt der Provinz Nordjylland, und an die gegenüberliegende Nordseeküste.

Skagen ist die nördlichste Stadt Dänemarks. Ihre Beliebtheit bei Touristen verdankt Skagen jedoch der sandigen Landspitze nordöstlich der Stadt, die auch Grenen oder Skagens Gren genannt wird. In den widrigen Strömungsverhältnissen kommen die Nordsee und die Ostsee zusammen, was man sowohl an der Farbe der beiden Meere als auch an den unterschiedlichen Wassertemperaturen erkennen kann.

Grenen erreicht man gut per Bus ab Skagen oder mit dem PKW. Die letzten ein bis zwei Kilometer muss man aber zu Fuß oder mit per Traktor mit dem legendären Sandormen zurücklegen. Den besten Blick auf Grenen und das Umland hat man aber vermutlich vom Leuchtturm Skagen Fyr.

Aalborg ist mit gut 120.000 Einwohner/innen die drittgrößte Stadt Dänemarks. Beliebte Sehenswürdigkeiten sind die Hafenpromenade sowie die historische Altstadt. Vom zentralen Marktplatz Nytrov sind das Jens Bangs Stenhus, das Aalborg Kloster oder der Dom zu Aalborg nur einen Steinwurf entfernt. Das eigentliche Highlight war jedoch das obligatorische Smørrebrød und ein Stück Schokokuchen im Penny Lane, die den Kalorienverbrauch des Stadtbummels um ein Vielfaches wieder aufgefüllt haben.

Wer etwas kulturell versierter ist, kommt in Aalborg aber auch auf seine Kosten, denn Aalborg beheimatet eine ganze Reihe renommierter Museen. Zu nennen sind das Gråbrødrekloster Museet, das Kunsten Museum of Modern Art und das Aalborg Historiske Museum. So bekommt man auch den einen oder anderen Regentag mit Programm gefüllt. Oder man geht doch lieber ins Penny Lane...

Ein weiterer Tagesausflug führte uns an die Westküste Nordjütlands. Die Nordseeküste ist etwas rauer als die Ostsee und daher auch sehr beliebt bei Windsurfern und Kitesurfern. Einen besonders guten Eindruck von der Region bekommt man in Løkken, einem kleinen Städtchen auf der exakt gegenüberliegenden Seite von Sæby. Entlang des breiten Sandstrands findet man eine fast unendlich lang anmutende Aufreihung an Strandhäuschen und ein paar Fischerboote, die mit Stahlseilen an Land gezogen werden. Da der Strand an der Stelle teilweise auch mit Autos befahren werden kann, ergibt sich daraus eine ziemlich seltsame Szenerie.

Wer noch ein wenig Wegzehrung oder ein Mitbringsel sucht, findet das im Lakrids by Bülow. Die Manufaktur für Lakritz und Bonbons ist weit über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt. Vor Ort kann man den Konditoren zusehen, wie sie aus den zähen Zuckermassen in Handarbeit bunte Süßigkeiten herstellen. 

Wenn man ohnehin an der Westküste unterwegs ist, insbesondere wenn auch Kinder Teil der Reisegruppe sind, lohnt sich ein Abstecher ins Nordsoen Oceanarium in Hirtshals - nach eigenen Angaben Nordeuropas größtes Aquarium. Und ganz falsch dürften die Betreiber damit nicht liegen. In einem zentralen, wirklich großen Aquarium sind zwei Mondfische die eigentliche Attraktion des Nordseons. Daneben gibt es viele weitere kleinere Aquarien und Ausstellungen, die nicht nur für Kinder echt sehenswert sind.


Aarhus

Um auch den Reisetag ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, suchten wir auf der Landkarte entlang der 172km langen Strecke zwischen und Aarhus nach einem netten Zwischenstopp. Dabei wurden wir fündig - wie so oft während der drei Wochen in Dänemark - auf der Internetseite www.visitdenmark.com, die auch hier einmal explizit Erwähnung finden soll. Empfohlen wurden dort die Mønsted Kalkgruber, also die Kalkgruben von Mønsted.

Oberirdisch wurden die alten Kalkwerke zu einem Museum umgebaut. Darunter befindet sich die größte von Menschen geschaffene Kalkgrube der Welt. Auf vier Kilometer langen Gängen kommt man vorbei an unterirdischen Seen und riesigen Höhlen. Viele der Wege sind auch für Kinderwägen geeignet.

Nach dem Abstecher Untertage ging es weiter nach Aarhus, wo wir am ersten Abend nach unserer Ankunft lediglich den Aarhus Street Food Market auf dem Zettel stehen hatten. Der Markt hat sich direkt als ein absolutes Highlight erwiesen und wir nutzen fast jeden Tag für einen kurzen Besuch.

Aarhus liegt im Osten der Region Midtjylland an der Aarhusbucht und ist mit 290.000 Einwohner/innen die zweitgrößte Stadt Dänemarks sowie die größte auf dem dänischen Festland. Seit dem Mittelalter ist Aarhus eine florierenden Seehandelsstadt und profitierte später auch von der einsetzenden Industrialisierung und dem Ausbau des Hafens mit dem größten Containerterminal Dänemarks.

Bei einem Spaziergang durch Aarhus kommt man an vielen, sehr unterschiedlichen Ecken vorbei, die in dieser lebenswerten Stadt aber eine irgendwie ganz gut zusammenpassen. Der Møllenstien ist das wohl fotogenste Gässchen der Altstadt. Von dort aus gelangt man auch zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt, wie der Fraue Vor Frue Kirke, dem Dom zu Aarhus am Eingang zur größten Einkaufsstraße oder dem Latinerkvarteret.

Daneben gibt es aber auch sehr moderne Viertel, wie das Aarhus Ø, aus dem insbesondere das Lighthouse hervorsticht, das aber auch mit unzähligen Restaurants, moderner Architektur und einer Wakeboard-Anlage aufwartet. Und wenn das an Vielfalt noch nicht ausreicht, lohnt sich ein Besuch um alternativen Containerdorf hinter dem Kulturzentrum Godsbanen oder im historischen Freilichtmuseum Den Gamle By (dt. die alte Stadt).

Wer neben Kunst und Kultur einen wirklich verrückten Blick über die Dächer der Stadt bekommen möchte, ist im ARoS Kunstmuseum an der richtigen Adresse. Wenn man auf den zehn Etagen die überdimensionalen Skulpturen und Videoinstallationen und die über 8.000 Werken dänischer und internationaler Künstler bestaunt hat, gelangt man über die Dachterrasse  zu "The Dome" des Lichtkünstlers James Turrell. Der Panoramarundgang ist bodentief in allen Farben des Farbspektrums verglast, sodass sich der Ausblick mit jedem Meter in einem anderen Licht erstrahlt.

Vier volle Tage waren ausreichend, um die Stadt in aller Ruhe zu erkunden und auch immer mal wieder eine Pause für einen Kaffee oder einen Kinderspielplatz einzulegen. Wenn man ohne Kinder unterwegs ist und etwas die Zeit im Blick behält, kommt man in zwei Tagen in Aarhus gut über die Runden.


Kopenhagen

mit Ausflügen nach Frederiksborg und Roskilde

Auf der Strecke zwischen Midtjylland und Sjælland liegen etwa 90km Ostsee. Daher buchten wir uns einen Platz auf der Fähre von Aarhus und Odden, von wo aus wir weitere 100km mit dem Auto nach Kopenhagen zurücklegen mussten. Unsere Unterkunft war in Frederiksberg, einem grünen und ruhigen Vorort im Osten von Kopenhagen. Dank der guten Verkehrsanbindung war die Innenstadt von Frederiksberg aus in wenigen Minuten zu erreichen.

Den ersten Abend blieben wir in Frederiksberg. Zu Fuß ging es ein Mal durch den gesamten Stadtteil vorbei am Frederiksberg Slot und dem riesigen Schlossgarten, an dem man an einigen Stellen schon einen Blick in den angrenzenden Zoo werfen konnte. Kopenhagens Zoo, der schon von Weitem durch seinen charakteristischen Turm zu sehen ist, beheimatet mehr als 3.000 Tiere und insgesamt 264 Arten aus der ganzen Welt. Ein Highlight ist der Arktische Ring, der 2013 eröffnet wurde. Außerdem ist der neuer Teil des Zoos so gestaltet, dass man über Brücken ohne Zäune von oben einen tollen Blick in die weiträumigen Gehege hat.

21.08.2024

Meerjungfrau (Stadtteil Østerbro)

Picknick am Statens Museum for Kunst

Rosenborg Slot mit Kongens Have

Marmorkirken (Frederikskirken, 30m Durchmesser Kuppel)

Amalienborg Slot

Nyhavn (Kanal, Fischerboote, bunte alte Giebelhäuser, Wahrzeichen)

 

22.08.2024

Sankt Petri Kirke (15. Jh., älteste Kirche der Stadt, ganz nett aber nicht beeindruckend)

Vor Frue Kirke (von außen sehr unscheinbar, Innen Statuen von Jesus und Aposteln)

Rathaus (Rådhus, Empfangshalle, Hochzeitspaare, Jens-Olsen-Weltuhr)

Strøget (Einkaufsstraßen, unzählige Geschäfte und Souvenirläden)

 

23.08.2024

Frederiksberg Slot (35min von Copenhagen mit Auto)

Vesterbro (Ausgehviertel, altes Schlacht, Copenhagen Cooking Festival, https://www.copenhagencooking.dk/)

 

24.08.2024

Rundetårn (35m hoch, Observatorium)

Christiansborg Slot:(auch Sitz des dänischen Parlaments): u. a. Königliche Empfangshallen, Schlosskirche

Außerdem: Ruinen und Ställe eher was für Liebhaber 

Christianshavn (wie Amsterdam)

Christiania

 

25.08.2024

Roskilde(35 Minuten mit Auto östlich von Kopenhagen)

Bekannt für Festival (https://www.roskilde-festival.dk/)

Bezirk Musicon Containerdorf (Restaurants, Cafés, Architektur, Musik)

Wikingerschiffmuseum


Nysted

mit Ausflügen nach Møns und Kragenæs

26.08.2024

150km von Kopenhagen nach Nysted (Insel Lolland)

Waldturm in Rønnede (auf halben Weg) (45m, https://www.campadventure.dk/de/skovtaarnet/)

 

27.08.2024

Møns Klint (Insel Møn https://www.southzealand-mon.com/)

Marielyst (einer der beliebtesten Sandstrände Dänemarks, Falster)

 

28.08.2024

Dodekalitten (https://www.dodekalit.dk/, Nordküste Lollands)

Strand?


Bremen

29.08.2024

Fähre von Rødbyhavn nach Puttgarden auf Fehmarn

265km nach Bremen

550km nach Hause


Fazit

Reisezeit und Ferien,  

Sommerferien in Dänemark: 29. Juni - 11. August 2024

Küste, Städte und sehr ländliche Gegenden

Kinderfreundlich

 

 

Fazit:

Kein Abenteuerurlaub, aber immer was zu tun

Natur und Küste

Geschichte, Kultur und Architektur in den Städten 

Essen gehen Recht teuer 

Ordentliche Eintrittspreise, aber auch immer etwas geboten (z. B. Kinderbereiche)

Reisen mit Kindern: Spielplätze, kinderfreundlich 

 

 

Kein Bargeld nötig