Surfsegel-Upcycling

Nachdem mein Vater seine aktive Windsurf-Karriere beendet hat, lag noch über viele Jahre hinweg ein altes Segel in der Garage. Wie bei so vielen Dingen stand ich mehrfach davor und war mir zumindest in dem Gedanken einig, dass das gute Stück auf keinen Fall im Müll landen sollte. Heute hängt es in meinem Schlafzimmer. Oder zumindest ein Teil davon.

Was war in der Zwischenzeit passiert? Dass das Ganze so aussieht, wie es heute aussieht, war nicht von Anfang an abzusehen.

Zuerst wollte ich das Segel nur auf einen Rahmen spannen. Vielleicht hätte das ja bereits ausgereicht, damit es einigermaßen dekorativ aussieht. Also los: Rahmen vermessen, verschraubt und weiß lackiert. Danach ein Stück vom Segel ausgeschnitten. Irgendwann zwischen Rahmen schrauben und Segel zerschneiden solltet Ihr Euch eine sinnvolle und machbare Größe überlegen. Ich wollte ein möglichst großes Stück verwenden, das gleichzeitig verschiedene Elemente des Segels enthielt. Am Ende hatte der Rahmen eine Höhe von 60cm und eine Breite von 210cm. Das Stück des Segels sollte natürlich etwas größer sein, um die die überstehenden Flächen nach hinten umzuschlagen und am Rahmen festzutackern. Hierbei hat es sich auch bewährt, dass ich den Rahmen mit zwei Querstreben versehen hatte, die hinter den undurchsichtigen Riemen des Segels verlaufen. Ansonsten hätte der Rahmen auf eine Breite von über zwei Metern vermutlich nachgegeben.

In diesem Zustand habe ich es dann erst einmal aufgehängt. Es war aber recht schnell klar, dass es so noch nicht fertig sein konnte. Die überwiegend transparenten Flächen vor einer weißen Wand waren nicht unbedingt ein optisches Highlight. Da ein aufgespanntes Segel auf einem Rahmen einer Leinwand ja schon sehr ähnlich ist, wollte ich es auch als solche verwenden. Ich suchte nach einem Motiv, das einerseits für einen weniger begabten Maler machbar ist und das andererseits das transparente Segel zur Geltung bringt. Auf den Bildern seht Ihr, was daraus geworden ist. Habt Ihr es erkannt?

Nachdem das Motiv feststand, habe ich es auf mehreren DinA3-Seiten ausgedruckt, zusammengeklebt und hinter das Segel geschoben. Anschließend habe ich es mit Acrylfarben bemalt. Es war mir dabei wichtig, dass die Farbauswahl in etwa mit den Farben des Segels zusammenpasst. Nach zwei Anstrichen von gefühlt Tausenden von Kästchen hängt das Segel heute neben meinem Bett. Für das Foto habe ich extra aufgeräumt.

Falls ich jemals wieder ein Surfsegel bemalen sollte, würde ich mir vorab mehr Gedanken über den Farbverlauf machen. Hier gibt es bestimmt kreativere Möglichkeiten. Eine andere Option wäre auch gewesen, ein (fertiges) Bild oder Poster hinter das Segel zu schieben und es so als Rahmen zu verwenden. Wie auch immer, viel Spaß dabei!