Wie vielen Bastlern bereitet es auch mir schlaflose Nächste, wenn jemand intakte Materialien einfach so wegwerfen würde. Und so beginnt so manches Projekt mit dem Satz "Daraus kann man doch noch etwas machen." und einem genervten Kopfschütteln meiner Frau. Das Kopfschütteln hört natürlich irgendwann auf und weicht dem bloßen Erstaunen. So sollte es auch dieses Mal sein, als ich hörte, ein Bekannter hätte jede Menge Vierkantrohre aus Stahl abzugeben. Über Tage hinweg brodelte es in meinem Kopf, wofür ich denn unbedingt Vierkantrohre aus Stahl gebrauchen könne. Beim Besuch eines kleinen Kaffees habe ich mir dann die zündende Idee abgeschaut: Ich baue ein Regal.
Die Rohre wollte ich dafür nutzen, Rahmen zu bauen, in die man anschließend Bretter auf verschiedene Höhen auflegen kann. Die Rahmen sollten möglichst flexibel einsetzbar sein, sodass ich sie in Zukunft auch für andere Zwecke einsetzen könnte. Außerdem wollte ich die Rohre bewusst nicht auf Hochglanz polieren, sondern in ihrem leicht angerosteten Zustand belassen.
Da ich mich mit Metall als Werkstoff etwas schwer tue und auch weder die richtigen Geräte noch das nötige Knowhow habe, habe ich mir die Rahmen nach einem zuvor gefertigten Plan schweißen lassen. Auch dabei war es mir wichtig, den Industrie-Stil beizubehalten und die Feinarbeiten einfach wegzulassen. War damit ganz nebenbei auch billiger.
Wichtig hierbei: Lasst am besten gleich noch Löcher reinbohren, mit denen Ihr den Rahmen später an die Wand schrauben oder die Regalböden befestigen könnt! Mit haushaltsüblichen Mitteln geht das zwar auch irgendwie, aber sicher nicht so präzise.
Nachdem die Metallrahmen fertig waren, konnte ich mich den Holzböden widmen. Dazu habe ich Fichtenholz-Bretter eingekauft und mit zwei Schichten Lasur in Mahagoni verwandelt. So einfach geht das. Hinterher kamen - wie auch bei der Platte des Schlagzeug-Tischs - noch zwei Schichten Parkett-Lack obendrauf, damit die Oberfläche robuster und abwaschbar ist.
Und so sieht das gute Stück schlussendlich aus:
Vielleicht noch eine Anmerkung am Ende: Denkt daran, dass das Regal ein ganzes Stück schwerer ist, als der IKEA-Standard. Alleine die Metallrahmen wiegen natürlich eine Menge. Ihr müsst also sicherstellen, dass Ihr angemessene Schrauben und Dübel benutzt und dass Euch die Wand nicht irgendwann entgegenkommt.