Die Idee: Ich wollte einen Tisch aus den Kesseln eines Schlagzeugs bauen. Ich hoffe, die Verkäufer des gebrauchten Schlagzeugs werden es mir nachsehen, dass ich das gute Stück einem neuen Zweck zugeführt habe. Da eine Tischplatte aus Plexiglas leider keine Mehrheit fand, musste auch dafür noch eine Alternative gefunden werden. Challenge accepted!
Das Schlagzeug bestand aus vier Trommeln mit Holzkesseln. Daraus sollte der Unterbau entstehen. Damit man auch erkennt, dass es sich um Kessel handelt (ohne Glasplatte), habe ich die Trommeln "liegend" angeordnet. Damit die Tischplatte am Ende nicht abschüssig ist, müssen die Kessel entsprechend angeordnet und teilweise zugesägt werden. Die gestrichelte Linie auf dem Bild ist der Boden. Die überstehenden Stücke müssen also abgesägt werden.
In einem ersten Schritt habe ich die Kessel freigelegt. Dazu müssen die ganzen Metallteile, Felle, Ringe und Folien entfernt werden. Einige der Teile kann man auch aufbewahren, falls man sie später noch verbauen möchte. Anschließend habe ich die Kessel abgeschliffen und von beiden Seiten mit Holzlack und/oder Holzklarlack lackiert.
Wenn die Kessel getrocknet sind, kann man sie in ihrer Zielposition anordnen und verschrauben. Bei der Anordnung hat man natürlich Spielraum hinsichtlich der Höhe und der vertikalen Verschiebung der Kessel zueinander. Man sollte aber die Breite der Tischplatte im Auge behalten, damit der Unterbau später nicht ungeplant übersteht. Beim Verschrauben habe ich versucht, so weit wie möglich die vorhandenen Löcher in den Kesseln zu nutzen. An der einen oder anderen Stelle muss man aber neue Löcher bohren. Wenn man etwas professioneller unterwegs sein möchte, als ich, macht man die Löcher rein, bevor man die Kessel schleift und lackiert. Aber andersrum geht es offensichtlich auch.
Eine nette Variante habe ich beim größten Kessel verbaut: Das Stück, das ich aufgrund der Höhe zuvor abgesägt hatte, habe ich hier zusammen mit ein paar übrigen Metallteilen und Schrauben als Ablage wiederverwertet. Damit erreicht man auch eine bessere Stabilität.
Die Tischplatte habe ich aus mehreren einzelnen Holzlatten (Fichte, 60x40mm) zusammengebaut. Dazu habe ich zunächst zwei Latten aneinandergelegt, verleimt und verschraubt. Wenn man diesen Vorgang oft genug wiederholt, kommt man irgendwann auf die Breite, die man benötigt. Je nachdem, wie Ihr die Holzkessel im Unterbau anordnet, desto breiter muss natürlich auch die Tischplatte sein. Damit das Ganze optisch noch interessanter wird, habe ich die Latten nicht bündig, sondern versetzt zueinander angelegt. Damit bekommt man den "Werkstatt-Style" ins Wohnzimmer.
Danach: Nur noch hobeln, schleifen, lackieren und fertig. Beim Hobeln ist es mit einem handelsüblichen Elektrohobel etwas schwieriger als erwartet, eine saubere Fläche hinzubekommen. Da auch die verleimten Latten keine ganz ebene Fläche bilden, muss man aufpassen, dass man die Sache nicht noch verschlimmert. So war es nach dem Hobeln offensichtlich, dass man da nochmal mit dem Schwingschleifer nacharbeiten muss.
Der Schlagzeug-Tisch wird am Ende im Wohnzimmer stehen. Natürlich stellt man dort dann auch das ein oder andere Glas oder mal einen Teller ab. Es war mir deshalb wichtig, dass man die Tischplatte hinterher auch abwischen kann und dass man nicht jeden Rotweintropfen für immer verewigt. Eine herkömmliche Holzlasur war also keine Option. Eine Lösung, die mir im Baumarkt empfohlen wurde, was die Verwendung von Parkettlack. Davon habe ich direkt auch vier Schichten aufgetragen. Bisher wurden die Erwartungen erfüllt.
Hier seht Ihr noch ein paar Schnappschüsse vom Ergebnis.