Auf Umwegen gelangte ein altes Fass in meine Hände. Naja, eigentlich hatte ich es schon länger im Auge und konnte den Besitzer vor einem anstehenden Umzug davon überzeugen, dass das Ding in der neuen Wohnung ohnehin keinen Platz hätte.
Nachdem die Reste des zwielichtigen Inhalts professionell entsorgt (sprich: großflächig auf dem Garagenboden verteilt) wurden, sollte sich damit doch etwas anfangen lassen.
Löcher bohren
Zuerst habe ich an der Ober- und Unterseite Löcher reingebohrt. Mit Hilfe einer Schablone habe ich die entsprechenden Punkte auch einigermaßen symmetrisch angezeichnet. Am Ende wird man die Löcher zwar sowieso nicht mehr sehen. Aber auch dann ist Symetrie ja nie verkehrt.
Fass zerteilen
Bevor ich das Fass in zwei Teile schneiden konnte, habe ich zuerst eine Linie aufgezeichnet. Mit einem Zollstock und ein wenig Augenmaß war die Linie am Ende sogar einigermaßen waagerecht. Anschließend wurde das Fass entlang der Linie mit einem kleinen Winkelschleifer auseinandergeschnitten. Die scharfen Kanten habe ich abschließend mit Schleifscheiben unterschiedlicher Härte abgerundet und geschliffen.
Rost entfernen
Nach dem Bohren der Löcher und dem Zerteilen des Fasses hat an einigen Stellen schon wieder der Rost angesetzt - zusätzlich natürlich zu den Stellen, an denen das Fass vorher schon von der Zeit gezeichnet war. Diesen Rost habe ich mit einem Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine so gut wie möglich entfernt. Da der Lackhersteller damit wirbt, dass man den Lack direkt auf Rost auftragen kann, vertraute ich darauf und konnte auch mit der einen oder anderen Ungenauigkeiten leben.
Lackieren
An der Außenseite und am Boden habe ich die beiden Fassteile doppelt lackiert. Die nicht-sichtbaren Stellen, die später verdeckt sein würden, nur einfach. Die Beschichtung an der Innenseite war zudem auch noch sehr gut erhalten. Aufgrund der Unförmigkeit brauchte ich natürlich ein paar Anläufe, bis ich mit allen Seiten durch war. Außerdem konnte ich nach jedem Arbeitstag den Pinsel wegwerfen, weil der Lack offensichtlich sehr gut haftet. Aber gut, ich hoffte, das Ergebnis würde mich entlohnen.
Nach drei Tagen Trocknung wurden die beiden Fasshälften dann auch ihrer eigentlichen Bestimmung auf der Terrasse zugeführt. Beide sind bis einige Zentimeter unter dem Rand mit Pflanzenerde gefüllt und bepflanzt - eine Hälfte mit einer Kürbis- und einer Melonenpflanze, die andere Hälfte mit einer Wildblumenmischung.
Und so stehen die beiden Fasshälften heute auf meiner Terrasse und produzieren fleißig Blumen, Kürbisse und Melonen.