Auf einer Reise durch Ecuador fand ich auf den Galapagos-Inseln einen kleinen Laden. Auf den ersten Blick sah das Sortiment ein wenig nach typischem Kitsch aus. Bei genauerer Betrachtung handelte es sich jedoch um Dekozeug und Kleinkunst, die aus verschiedenen Dingen gefertigt waren, die zuvor am Strand angespült wurden. Darunter waren auch mehrere Vasen, Gläser und Windlichter aus alten Glasflaschen. Glücklicherweise werden auch in unserer Wohnung immer mal wieder alte Flaschen angespült. Und die Idee war geboren.
Wie die meisten meiner Projekte begann auch dieses damit, mich mit allerhand Werkzeug und Material einzudecken. Nach kurzer aber intensiver Recherche bei Youtube legte ich mir zuerst einen speziellen Glaschneider und eine Wagenladung schöner, leerer Flaschen zu. Es macht auch Spaß, die Flaschen vorher selbst leer zu trinken, aber damit hätte die Sache - wenn es schnell gehen soll - in einem akuten Alkoholproblem geendet.
Und so funktioniert's: Mit dem Glaschneider ritzt man eine Sollbruchstelle in das Glas. Anschließend hält man die Flaschen abwechselnd in heißes und kaltes Wasser, sodass sich das Glas ausdehnt und wieder zusammenzieht. Dadurch brechen die Flaschen bestenfalls glatt entlang der Sollbruchstelle auf. "Bestenfalls" passiert nach meiner Erfahrung - soviel sei vorab verraten - aber eher selten. Und obwohl am Ende doch ein paar ganz ahnsehnliche Ergebnisse entstanden sind, wanderten die meisten Teilprojekte direkt in den Altglascontainer, weil sich der Riss nicht so recht an die Sollbruchstelle halten wollte. Plant also in jedem Fall ein wenig Verschnitt ein!
Am Ende bleiben dann aber vielleicht noch ein paar Stücke übrig, mit denen man weiter basteln kann. Kleinere Abweichungen von der Sollbruchlinie kann man hinterher auch mit Schmirgelpapier nacharbeiten. Auch größere Abweichungen sehen vielleicht noch ganz gut aus, solange sie nicht völlig zerfleddert sind.
Alle Kanten müssen zwingend noch geschliffen werden. Ich verwende dafür zunächst grobes und anschließend feineres Schmirgelpapier (Körnung von 40 bis hin zu 200 oder was halt sonst noch so da ist). Zwischenzeitlich hatte ich auch einen Schleifaufsatz für den Akkuschrauber im Einsatz, der das Ganze beschleunigt hat, der sich aber eher für die groben Arbeiten eignet. Benutzt beim Schleifen mit Schmirgelpapier zur Sicherheit vielleicht einen Handschleifblock, eine Schleifmaschine und/oder Handschuhe und passt in jedem Fall auf Eure Finger auf! Die Kanten sind am Anfang noch verdammt scharf. Das kann zu üblen Verletzungen führen.
Auf den folgenden Bildern findet Ihr ein paar mögliche Ergebnisse: Lampen, Windlichter, Aschenbecher und Vasen.
Auch wenn ich noch ein paar weitere Ideen hätte, stelle ich die Flaschenkunst vorerst ein. Bevor es zu Hause endgültig aussieht, wie in der Kneipe, brauche ich vorerst ein anderes Hobby. Mopedschrauben zum Beispiel.